Das Projekt sammelt und erforscht Erzählungen, Bilder und Vorstellungen, Fragmente und künstlerische Ausdrucksformen entlang alter und neuer Steppen- und Seidenstraßen, welche verstreute und verbundene Biografien, künstlerische Überlieferungen, kulturelle Monumente und Erinnerungen vernetzen. Diese Fragmente werden in Ausstellungen und in einem begleitenden wissenschaftlich-künstlerischen Feldforschungsnotizbuch zusammengefügt
Dabei werden rasante Transformationsprozesse langsamen Erzählungen und Erinnerungen sowie historischen Artefakten und neuen künstlerischen Arbeiten, die innerhalb des Projektes entwickelt werden, gegenübergestellt. Diese Forschung eröffnet damit Raum für individuelle und künstlerische Stimmen als Antwort auf gegenwärtige und zukünftig bestimmende, neu entstehende globale-ökonomische Großprojekte und Vorhaben. Künstlerinnen, Künstler, Wissenschafterinnen und Wissenschafter (Sozial- und Kulturanthropologinnen, Musikologinnen und Archäologen) des Kernteams dokumentieren Fragmente von Ausdrucksformen, die anhand spezifischer Fragestellungen zu Mobilität, Nomadismus, Erinnerung, Kultur- und Wissenstransfer entwickelt werden, um eine Projekt-Kartografie für gemeinsame Ausstellungen und eine Publikation zu schaffen.
Die künstlerischen Arbeiten beinhalten Fotografien, Videos, Film, Gedichte, Lieder, Musik und Zeichnungen als unterschiedliche Erzählungslinien. Museumsartefakte sind Bindeglieder für diese Erzählformen, welche die fragmentierten und doch verwobenen Seitenlinien und Verzweigungen bestehender und entstehender Straßen und Wege zeigen, die die Landschaften wie ein sich unkontrolliert ausweitendes Nervensystem durchziehen. Künstlerinnen und Künstler u.a. aus der Mongolei, werden eingeladen, neue Arbeiten zu schaffen, die in die Museumsausstellung eingebunden werden. Eine neue mehrschichtige Sammlung – mit den Augen des Anderen gesehen – wird der historischen ethnografischen Sammlung hinzugefügt.
Ausstellung „Steppen & Seidenstraßen“ im Museum am Rothenbaum in Hamburg (11.12.2020–07.11.2021) und „Staub und Seide“ im Weltmuseum Wien (16.12.2021–03.05.2022).
Gefördert durch den Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF) / Programm (PEEK–AR 394-G24)
Wind Traveler / Khamkhuul von Bat-Erdene Batchuluun, Ulaanbaatar, Mongolei, 2020
© project Dispersed & Connected
Isolation and Connection von Tatia Skhirtladze 2020 (gefilmt im staatlichen Museum für Seide in Tiflis, Georgien)
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Ausgewählte Videos von M.-K. Lang & C. Sturminger
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